Monat: Mai 2022

Hirschzäune oberhalb der Schöftlerweid in Kölliken

Der König der Wälder ist zurück

Der Rothirsch wurde vor ca. 200 Jahren im Mittelland ausgerottet. Erst aufgrund eines konsequenten Schutzes in der Bundesverfassung von 1874 setzte kurz nach dem Verschwinden die Rückwanderung von Österreich her ein. In den letzten Jahren wurde der Hirsch immer mehr auch in unserer Region beobachtet.

Rothirsche leben in Rudeln, die fast das ganze Jahr nach Geschlechtern getrennt sind. Ein Muttertier lebt zusammen mit dem dies- und dem vorjährigen Jungtier. Zwischen Mutter und Tochter besteht oft zeitlebens eine enge Bindung. Die jungen männlichen Hirsche zieht es nach 2 bis 3 Jahren von der Mutter weg. Sie schliessen sich meist mit älteren Hirschen zu einem Rudel.

Das Rotwild ist für das Ökosystem Wald eine Bereicherung, wir erfreuen uns an seiner Rückkehr in unsere Wälder. Da die natürlichen Feinde wie Wolf, Bär und Luchs fehlen, ist eine konsequente Bejagung der imposanten Tiere unabdingbar. Bei einem Nahrungsbedarf von täglich 10 bis 20 kg können je nach Populationsdichte, Nahrung und Jahreszeit, erhebliche Schäl- und Verbissschäden auftreten.

In unserem Forstrevier haben wir bereits einige starke Schälschäden festgestellt. Da die Hirsche grösser und kräftiger sind als Rehe, bringen herkömmliche Wildschutzmassnahmen nicht viel. Das Team vom Forstbetrieb Kölliken-Safenwil hat nun oberhalb der Schöftlerweid in Kölliken Eichenholz zu Pfählen zugeschnitten und mit einem Draht mehrere Gehege aufgestellt, um die jungen Bäume in einem Abstand von ca. 15 Meter vor den Hirschen zu schützen. Zwischen den Zäunen wurden die jungen Bäume mit einem herkömmlichen Schutz gegen Rehwild versehen.

Gewässeraufwertung entlang der Uerke Kölliken

In der Schweiz sind fast ein Viertel aller Flussstrecken und Bachläufe begradigt und verbaut oder gar überdeckt. Das ist unter anderem ein Grund, weshalb in diesem Ökosystem viele Tier- und Pflanzenarten gefährdet sind. Es wird versucht, mit gezielten Eingriffen in der Baum- und Strauchschicht entlang der Gewässer ökologisch wertvolle Pflanzenarten zu fördern und zu erhalten.

Die Gewässer im Kanton Aargau sind im Hoheitsgebiet des Kantons, verantwortlich dafür ist die Abteilung Landschaft und Gewässer.

Gemäss Auftragsverteilung von Seite Kanton sollte der Eingriff in diesem Frühjahr von der Kirchgasse bis zur Walkestrasse, beidseitig des Bachverlaufes, erfolgen. Die zu fällenden Bäume wurden im Januar gekennzeichnet und im März gefällt. Schnellwachsende Arten wie Bergahorn, Hartriegel, Hasel usw. wurden dezimiert, wertvolle Arten wie Schwarzerle, Weide, Weiss- und Schwarzdorn wurden gefördert.

Die Hauptziele des Gewässerunterhaltes setzen sich wie folgt zusammen:

  • Die Abflusskapazitäten durch den Unterhalt des Bachbettes und der Uferböschungen (Mähen, Pflege der Bestockung) sicherstellen
  • Gewässer als Landschaftselemente erhalten und aufwerten
  • Lebensraum und Vielfalt von Tieren und Pflanzen fördern