Der Rothirsch wurde vor ca. 200 Jahren im Mittelland ausgerottet. Erst aufgrund eines konsequenten Schutzes in der Bundesverfassung von 1874 setzte kurz nach dem Verschwinden die Rückwanderung von Österreich her ein. In den letzten Jahren wurde der Hirsch immer mehr auch in unserer Region beobachtet.
Rothirsche leben in Rudeln, die fast das ganze Jahr nach Geschlechtern getrennt sind. Ein Muttertier lebt zusammen mit dem dies- und dem vorjährigen Jungtier. Zwischen Mutter und Tochter besteht oft zeitlebens eine enge Bindung. Die jungen männlichen Hirsche zieht es nach 2 bis 3 Jahren von der Mutter weg. Sie schliessen sich meist mit älteren Hirschen zu einem Rudel.
Das Rotwild ist für das Ökosystem Wald eine Bereicherung, wir erfreuen uns an seiner Rückkehr in unsere Wälder. Da die natürlichen Feinde wie Wolf, Bär und Luchs fehlen, ist eine konsequente Bejagung der imposanten Tiere unabdingbar. Bei einem Nahrungsbedarf von täglich 10 bis 20 kg können je nach Populationsdichte, Nahrung und Jahreszeit, erhebliche Schäl- und Verbissschäden auftreten.
In unserem Forstrevier haben wir bereits einige starke Schälschäden festgestellt. Da die Hirsche grösser und kräftiger sind als Rehe, bringen herkömmliche Wildschutzmassnahmen nicht viel. Das Team vom Forstbetrieb Kölliken-Safenwil hat nun oberhalb der Schöftlerweid in Kölliken Eichenholz zu Pfählen zugeschnitten und mit einem Draht mehrere Gehege aufgestellt, um die jungen Bäume in einem Abstand von ca. 15 Meter vor den Hirschen zu schützen. Zwischen den Zäunen wurden die jungen Bäume mit einem herkömmlichen Schutz gegen Rehwild versehen.