Tierischer Einfluss an der Uerke Kölliken & Oberentfelden

Der Biber ist eine nach dem Jagdgesetz geschützte Art. Vorbei sind die Zeiten, als Europas grösstes Nagetier als praktisch ausgestorben galt. Seit der Wiederansiedlung Mitte des 20. Jahrhunderts hat dieser sich in der Schweiz wieder ausgebreitet. Heute wird die Biberpopulation auf rund 2’800 Tiere geschätzt. Der Kanton Aargau führt im Jahr 2022 eine Biberzählung durch.

Als reiner Vegetarier bevorzugt er vegetationsreiche Gewässerabschnitte mit Weichholzvorkommen. Mit den Biberdämmen in kleinen Fliessgewässern schafft er Teiche und Feuchtgebiete, hebt damit den Grundwasserspiegel und verändert dadurch die Vegetation auf den betroffenen Flächen. Durch das Fällen von Bäumen bringt er Licht und Wärme auf den Boden und schafft ein Mosaik von Sukzessionsflächen. Gefällte und abgestorbene Bäume schaffen Totholz. Mit seinen Erdbauten und Röhren, die er in die Ufer gräbt, schafft er Angriffsflächen für Wasser und erhöht damit die Strukturvielfalt der Gewässer. Von dieser Dynamik im und am Wasser profitiert Flora & Fauna.

Die eher nachtaktiven Tiere schaffen jedoch auch Konfliktpotential. Wir versuchen, der Natur und dem Biber möglichst ihren Lauf zu lassen. Angenagte und umgestürzte Bäume werden nur entfernt, sofern ein Sicherheitsrisiko besteht. Wertvolle und schützenswerte Einzelbäume werden teilweise durch uns mit einem Zaun geschützt. Wer entlang der Uerke am Ursprungweg in Oberentfelden vorbeispaziert, kann die Biber und deren eindrückliche Auswirkungen in der Region hautnahe erleben. Viele Bäume wurden abgenagt und es mussten Sicherheitsfällungen durchgeführt werden.